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Studie der Universität Duisburg-Essen

Mitbestimmte Unternehmen tricksen seltener

​Unternehmen mit starker Mitbestimmung betreiben deutlich seltener Steuervermeidung. Zudem nutzen sie seltener Bilanzierungsspielräume aus, um z.B. ihre wirtschaftliche Lage besser darzustellen, als sie tatsächlich ist.

Die von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Untersuchung der Forscher um Prof. Dr. Marc Eulerich untersucht den Zusammenhang zwischen Mitbestimmung und der Ausnutzung von Bilanzierungs- sowie Steuergestaltungsspielräumen in deutschen börsennotierten Unternehmen.

Die Studie zeigt:

  • Unternehmen mit starker Mitbestimmung betreiben deutlich seltener Steuervermeidung. Sie zahlen im Durchschnitt 4 Prozentpunkte mehr Steuern auf den erwirtschafteten Gewinn.
  • Je stärker die Mitbestimmung im Unternehmen verankert ist, desto seltener werden Bilanzierungsspielräume ausgenutzt. Unternehmen mit schwacher Mitbestimmung hingegen reizen Bilanzierungsspielräume häufig aus, um ihre wirtschaftliche Lage besser darzustellen, als sie tatsächlich ist.
  • Mitbestimmung trägt zu einer verantwortungsbewussten und weitsichtigen Unternehmensführung bei. Unternehmen mit aggressiver Finanzberichterstattung weisen zwar kurzfristig eine höhere Performanz auf, schneiden jedoch langfristig schlechter ab.
Cover Report

Aggressive Berichterstattung in deutschen Unternehmen.

Der Einfluss der Mitbestimmung auf die Ausnutzung von Bilanzierungs- und Steuergestaltungsspielräumen

Marc Eulerich, Benjamin Fligge

Mitbestimmungsreport Nr. 62 

Juli 2020

 

Interview mit Marc Eulerich und Benjamin Fligge

Ansprechpartner in der Hans-Böckler-Stiftung:

Dr. Sebastian Campagna

Unternehmenspolitik und -strategien, Jahresabschluss-Analyse

Telefon
+49 211 7778-170
E-Mail
sebastian-campagna@boeckler.de

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