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Projekt Transfer+

Gesunde Arbeit, gesunde Menschen, zukunftsfähige Unternehmen

Unternehmen und Beschäftigte stehen vor großen Herausforderungen: Digitalisierung, demografischer Wandel und Transformation sind nur einige Schlagwörter. Um diese Aufgaben zu bewältigen, sind engagierte und gesunde Mitarbeitende eine unabdingbare Voraussetzung.

Das zentrale Anliegen von Transfer+: mithilfe der Angebote der sozialpartnerschaftlichen Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) konkrete Unterstützung vor Ort leisten bei der Bewältigung von Herausforderungen in den Unternehmen. Das bundesweite Projekt konzentrierte sich auf die drei Branchen Chemie, Kautschuk sowie Glas und Solar.

Ziele

In neun Modellbetrieben setzten sich Arbeitgeber und Beschäftigte gemeinsam mit den Themen auseinander, bedarfsgerecht und mit Blick auf mögliche betriebliche Regelungen. Im Rahmen der Transfer+-Handlungsfelder konnten Hilfestellungen für gesunde Arbeit und gesunde Menschen entwickelt werden. Die Förderung des sozialpartnerschaftlichen Dialogs im Betrieb zur Gestaltung von guter Arbeit ist ein wesentlicher Bestandteil des Vorhabens. Und nicht zuletzt war der Transfer in die drei Branchen ein Ziel, um die erarbeiteten Fortschritte möglichst vielen Unternehmen zur Verfügung zu stellen.

Handlungsfelder

Damit verbunden sind eine Reihe von Handlungsfeldern. Jedes für sich ist lohnend, dennoch galt es Überschneidungen und Synergien sinnvoll zu nutzen. Daher fokussierte das Projekt folgende übergreifende Themen:

  • Führung
  • Betriebliches Gesundheitsmanagement
  • Arbeitszeit
  • Arbeitsorganisation
  • Balance zwischen Arbeit und Leben

Vorgehen in den Betrieben

Gemeinsam mit den Betriebsparteien wurden Handlungsfelder ausgelotet und entsprechende Schwerpunkte mit Bezug zu den genannten Themen festgelegt.

Unter Verwendung der INQA-Checks aus dem Repertoire der INQA-Handlungshilfen konnten in den identifizierten Themenfeldern Analysen und entsprechende Auswertungen durchgeführt werden. Gemeinsam gelang es mit den Betrieben passgenaue Bedarfe für die konkrete Situation abzuleiten. So schloss sich der Kreis im Sinne des Projektmottos: gesunde Arbeit, gesunde Menschen, zukunftsfähige Unternehmen.

Ergebnisse aus den Aktivitäten in den Betrieben

Zwischen Sommer 2018 und Sommer 2020 konnten zahlreiche Workshops mit Führungskräften, Betriebsräten und Beschäftigten in den verschiedenen Handlungsfeldern vor Ort durchgeführt werden. Es entstanden vielfältige Erkenntnisse, die für andere Unternehmen von Interesse sind. Die eingesetzten INQA-Handlungshilfen spielen hierbei ebenso eine wichtige Rolle wie die individuell abgestimmten Vorgehensweisen in den einzelnen Unternehmen.

Strukturiertes Jahresgespräch

Diese Handlungshilfe unterstützt Führungskräfte, strukturierte Jahresgespräche mit Beschäftigten durchzuführen und nachzubereiten. Dazu gehören auch z. B. Personalentwicklungsgespräche.  Vertrauen zwischen Beschäftigten und direkter Führungskraft kann gestärkt werden und eine positive Arbeitsatmosphäre wachsen. In diesen vertraulichen Gesprächen zwischen Führungskraft und Beschäftigten kann einmal jährlich für 30 bis 60 Minuten dialog-, beteiligungs- und förderungsorientiert über die Führungsbeziehung gesprochen werden. Das strukturierte Jahresgespräch konnte in einem Modellbetrieb erfolgreich in eine Betriebsvereinbarung überführt werden.

INQA-Check Gesundheit

Diese Handlungshilfe ist ein Selbstcheck für Betriebe zum Thema Gesundheit. Er wurde speziell für die beteiligten Branchen angepasst. Der Check, beinhaltet Fragen zu allen wesentlichen Themen der Gesundheitsförderung und des Gesundheitsmanagements für Unternehmen der chemischen Industrie, der Glas- und Solarbranche sowie der Kautschukindustrie.

Mithilfe des Checks lassen sich in einer Selbstanalyse der eigene Umgang mit dem Thema Gesundheit sowie die entsprechenden Strukturen und Prozesse erfassen und im Nachgang verbessern, um so ein gesünderes Arbeiten zu ermöglichen. Das systematische Ausschöpfen der Potenziale aus dem Bereich Gesundheit umfasst dabei u. a. höhere Produktivität und Qualität der Arbeit, eine größere Arbeitszufriedenheit und -motivation sowie geringere Arbeitsunfähigkeitszeiten.

Kurzcheck „Führung-Wissen-Kompetenz“

Der Kurzcheck ermöglicht eine Bestandsaufnahme. Kleine und mittelständische Unternehmen können einen Einstieg in diese Themenfelder finden. Der niedrigschwellige Ansatz ermöglicht eine erste Auseinandersetzung mit Führung, Wissen und Kompetenz.

Im Anschluss kann eine quantitative Auswertung den Überblick über die eigene Situation liefern. Der Kurzcheck kann außerdem in Form eines leitfadengestützten Interviews genutzt werden, um weitere qualitative Aussage hinsichtlich der eigenen Situation zu erhalten.

Foto Dialogbox

DialogBox

Die DialogBox ist ein direkter und einfacher analoger Einstieg in die vielfältigen Handlungshilfen der INQA. So lässt sich eine aufwändige Lösungssuche abkürzen. Eine Handlungshilfe kann direkt ausgewählt werden, mit deren Hilfe Herausforderungen im Unternehmen angegangen werden.

Die Box ist als Würfel gestaltet: Jede Seitenwand repräsentiert eine der Säulen der Initiative Neue Qualität der Arbeit – Gesundheit, Personalführung, Vielfalt & Diversity, Wissen und Kompetenz – und zeigt entsprechende Handlungshilfen.

Erklärfilm

Der Film ist vielfältig einsetzbar: Er kann die Beschäftigten über die Funktionsweise INQA-Instrumente informieren, die Arbeit von Arbeitsgruppen zu entsprechenden Themen begleiten, als Einstieg in die Kommunikation mit Beteiligten oder der Belegschaft dienen und dabei ganz oder ausschnittsweise genutzt werden.

Förderung

Unterstützung erfuhr es durch den Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. (BAVC), den Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie e.V. (ADK), den Bundesarbeitgeberverband Glas und Solar e.V. (BAGV GLAS+SOLAR), die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und die Hans-Böckler-Stiftung.

Träger war die Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH (QFC). Für Transfer+ wurden durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Hans-Böckler-Stiftung finanzielle Mittel bereitgestellt. Eine fachliche Begleitung im Rahmen der Förderung übernahm die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Das Projekt wurde im Zeitraum vom 1.12.2017 bis 31.12.2020 umgesetzt.

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