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I.M.U. Aufsichtsrätebefragung 2024

Ein Blick „unter die Motorhaube“ des mitbestimmten Aufsichtsrats

Am 24. Januar hat das Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung die dritte Auflage seiner regelmäßigen Aufsichtsrätebefragung gestartet. In diesem Jahr liegt der Fokus auf den Grundlagen und aktuellen Entwicklungen in der mitbestimmten Aufsichtsratsarbeit.

Alle zwei Jahre befragt das I.M.U. Arbeitnehmervertreter*innen aus deutschen Unternehmen systematisch zu den Rahmenbedingungen, Themen und Herausforderungen ihrer Arbeit. In den vier Jahren seit unserer ersten Befragung hat sich das Umfeld, in dem Unternehmen und ihre Aufsichtsräte agieren, weiter dramatisch gewandelt: Die Corona-Pandemie legte vorübergehend weitgehende Teile des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens lahm und lenkte den Fokus von Politik und Wirtschaft vor allem auf den Schutz der Gesundheit der Bürger*innen. Gleichzeitig zeigte sie jedoch auch die Fragilität globaler Liefer- und Wertschöpfungsketten auf, die zudem durch geopolitische Verwerfungen stärker unter Spannung geraten. Herausfordernd kommt hinzu, dass der Gesetzgeber den Unternehmen zunehmend auferlegt, die Einhaltung von Grund- und Menschenrechten auch auf Ebene ihrer Zuliefererindustrie verschärft zu überwachen, was in diversen Branchen ebenfalls eine Neubewertung von Kosten und Risiken erfordert.

Geopolitische Spannungen und Fragen der Energieversorgung sowie ihrer Sicherung werfen auch ein Schlaglicht auf die Stärken und Schwächen Deutschlands als Wirtschafts- und Industriestandort. Angesichts der langjährigen Abhängigkeit von russischem Erdgas und der Kosten des nun erforderlichen Wandels, zeichnen sich für viele Unternehmen große Herausforderungen ab. Und auch die Anwendung digitaler Technologien muss angesichts des Einschnitts der Pandemiezeit, des rasanten Fortschritts im Bereich Künstlicher Intelligenz und der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe unter anderen Vorzeichen betrachtet werden als noch im Jahr 2019.

Vor dem Hintergrund dieser einschneidenden Entwicklungen möchten wir einen erneuten Blick „unter die Motorhaube“ mitbestimmter Aufsichtsräte wagen: Nachdem wir uns im Rahmen der Befragung 2021 vertiefend mit den Themen Unternehmensstrategie und Personalstrategie befasst haben, möchten wir nun wieder stärker auf die Grundlagen von mitbestimmter Aufsichtsratsarbeit zurückkommen. Unter Berücksichtigung der oben skizzierten Entwicklungen greifen wir die zentralen Themenblöcke unserer ersten Befragung von 2019 erneut auf, um zu überprüfen, was sich in den Unternehmen und Gremien seither verändert hat. 

Icon AR-Befragung

Folgende Leitfragen stehen dabei im Vordergrund

  • Unter welchen Rahmenbedingungen findet die Arbeit in deutschen Aufsichtsräten statt und wie beurteilt Ihr diese als Arbeitnehmervertreter*innen?
  • Vor welchen besonderen Herausforderungen steht insbesondere Ihr als Arbeitnehmervertreter*innen?
  • Wie organisiert Ihr als Arbeitnehmerbänke Eure Arbeit und welche Unterstützung benötigt Ihr dabei von außen?
  • Welche Themen dominieren die Tagesordnungen Eurer Aufsichtsräte und welche Themen sind Euch dabei besonders wichtig?

Nach Abschluss und Auswertung der Befragung wird Euch die Hans-Böckler-Stiftung eine detaillierte Auswertung zu diesen Fragen zur Verfügung stellen, die ihr u. a. hier im Mitbestimmungsportal abrufen könnt. Darüber hinaus verwerten wir die Ergebnisse auch, um unsere Unterstützungsangebote für Aufsichts- und Betriebsräte ziel- und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. 

Wir würden wir uns sehr freuen, wenn Ihr möglichst zahlreich an unserer Aufsichtsrätebefragung 2024 teilnehmt: 

Cover Mitbestimmungsreport

I.M.U.-Aufsichtsrätebefragung 2019/2021

Zentrale Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Die Auswertung zeigt, unter welchen Rahmenbedingungen mitbestimmte Aufsichtsratsarbeit in deutschen Unternehmen stattfindet. Sie belegt auch den Mehrwert, den der besondere Blickwinkel der Arbeitnehmervertreter*innen in das System der Unternehmensführung einbringt.