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Personalentwicklung

Wissen ist Macht – Wissen teilen ist Kultur

Eine neue Veröffentlichung in der Reihe Mitbestimmungspraxis bietet spannende Einblicke in den Methodenkasten der Wissensbewahrung. Wie kann man dem Risiko Wissensverlust operativ und strategisch begegnen?

Graphical Recording - Wissensbewahrung
Ergebnis einer World-Café-Session von Personalverantwortlichen und Betriebsräten der Stahlindustrie im März 2015

Die Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen der Belegschaften sind wichtige Erfolgsfaktoren für Unternehmen – auch und insbesondere in Unternehmen des industriellen Sektors. Der Fachausschuss Wissensbewahrung der Arbeitsgemeinschaft Engere Mitarbeiter der Arbeitsdirektoren Stahl hat sich deshalb über einen Zeitraum von gut 2 Jahren mit Methoden der Bewahrung von Wissen und dem Transfer von Wissen in Nachfolgesituationen auseinandergesetzt. Nun wurden die Ergebnisse in Form einer kompakten und gut lesbaren Sammlung guter Praxis vorgestellt. Am Beispiel der Stahlindustrie werden Ansätze vorgestellt und diskutiert, wie dem Risiko Wissensverlust operativ und strategisch begegnet werden kann.

Stahlindustrie: Viele gehen bald in Rente und das Erfahrungswissen ist auf immer weniger Mitarbeiter konzentriert

Man hat inzwischen erkannt, dass das Management des Ausscheidens eine ebenso bedeutende Rolle spielt, wie sie der Gewinnung neuer Mitarbeiter und der Bindung erfahrener Belegschaften schon seit langem zuerkannt wird. Die Stahlindustrie hat nicht zuletzt mit ihrer intensiven Beteiligung am Forschungsprogramm „Humanisierung des Arbeitslebens“ (1974 bis 1990) schon früh eine breite Expertise zum Thema aufgebaut. Wenngleich dabei die Begriffe Wissensbewahrung oder Wissenstransfer nicht vorkamen, kann man hier eine Keimzelle des Wissensmanagements nach heutigem Verständnis erkennen. Die Herausforderungen sind seitdem nicht geringer geworden und haben sich vom „Teilen des Wissens“ zum „Erhalten und Transferieren des Wissens“ verschoben. Ein Großteil der Beschäftigten in der Stahlindustrie ist heute 50 Jahre alt oder älter und wird in absehbarer Zeit in großer Zahl die Unternehmen verlassen. Gleichzeitig werden die Belegschaften auch in der Summe immer weiter reduziert, Erfahrungswissen auf immer weniger Mitarbeiter konzentriert. Angesichts dieser Erkenntnis werden seit Mitte der 2000er Jahre Personalkonzepte entwickelt, die durch Maßnahmen der Wissensbewahrung dem Risiko des Wissensverlustes entgegentreten sollen.

Cover MB Praxis Nr. 2

Wissen ist Macht - Wissen teilen ist Kultur

Wissensbewahrung und Wissenstransfer in der Praxis.

Fachausschuss Wissensbewahrung der Arbeitsgemeinschaft Engere Mitarbeiter der Arbeitsdirektoren Stahl

Reihe: MBF Mitbestimmungspraxis, Nr. 2.
Düsseldorf, März 2016, 66 Seiten
ISSN: 2366-0449

Vom Leuchtturmprojekt zu einer Kultur der Wissensbewahrung

Die vorliegende Veröffentlichung wendet sich an Beschäftigte in verschiedenen Funktionsbereichen:

  • an jene, die als Wissensgeber oder -nehmer direkt in Wissensbewahrungsprozesse eingebunden sind;
  • an Führungskräfte, die aus ihrer personellen und fachlichen Verantwortung heraus dafür zuständig sind, das Wissen in ihrem Bereich weiterzuentwickeln;
  • an Mitarbeiter im Bereich Personalmanagement/ Human Resources (HR), die bei der Wissensbewahrung oft eine koordinierende und moderierende Rolle spielen;
  • an Qualitätsmanager, die in Zukunft häufiger bei Auditierungen Wissensmanagementsysteme nachweisen müssen;
  • und last but not least an Betriebsräte, die den gesamten Prozess begleiten und gegebenenfalls forcieren sollten.

Mit dieser Zusammenstellung guter Praxis möchten wir eine praktisch fundierte Argumentationsgrundlage für die Einführung entsprechender Aktivitäten und Maßnahmen in Eurem Betrieb liefern. Zudem möchten wir zeigen, wie aus einzelnen erfolgreichen Leuchtturmprojekten beständige und kulturell verankerte Systeme der Wissensbewahrung als Teil der Personal- bzw. Unternehmensstrategie werden können.

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